Tourismus in Uganda: Einheimische gehen auf Reisen und sollen den lokalen Tourismus beleben. Doch die wenigsten können sich das überhaupt leisten.
Der Tourismus zählt zu einem wichtigen Wirtschaftszweig von Uganda, vor allem natürlich mit zahlungskräftigen ausländischen Touristen. Doch seit Covid-19 mit all seinen Auswirkungen inklusive Lockdown und Reisebeschränkungen zu einem deutlichen Rückgang an ausländischen Urlaubern geführt hat braucht es neue Konzepte und Ideen. Nicht nur in Uganda, sondern in nahezu allen afrikanischen Staaten. Denn auch in den Nachbarländern Kenia und Ruanda ist ein deutlicher Rückgang ausländischer Touristen zu verzeichnen. Und das hat teils drastische Auswirkungen auf den Tourismussektor. Schließlich waren vor Corona hunderttausende Menschen in Ostafrika im Tourismus beschäftigt. Viele davon haben seit 2020 ihre Arbeit verloren. Doch die Nationalparks sowie die zahlreichen Attraktionen in und um Kampala, Entebbe, Jinja und all den anderen Städten und Orten in Uganda warten auf Besucher. Also warum nicht auf einheimische Touristen?
Einheimischer Tourismus kann Rückgang ausländischer Touristen nicht kompensieren
Viele Staaten setzen nun auf Inlandstourismus. Doch das Problem dabei, was auch auf Uganda und seinen Tourismussektor zutrifft: Die meisten Menschen können sich Reisen und Urlaub, selbst im eigenen Land, kaum leisten. Die Prioritäten liegen zu allererst im Bereich Wohnen, jeden Tag etwas zu Essen haben und Schulgeld für die Kinder. Danach kommen dann noch ein paar andere Dinge und ganz zum Schluss, sollte denn überhaupt noch Geld übrig sein, wird einer der zahlreichen Nationalparks in Uganda besucht oder eine lokale Sehenswürdigkeit, die vielleicht gar nicht so weit von zu Hause entfernt ist. Ein erster Schritt ist ein gestaffeltes Preismodell bei Sehenswürdigkeiten, was bereits in zahlreichen Ländern, beispielsweise in Thailand oder Indonesien, seit Jahren existiert: Hier zahlen Einheimische teils deutlich weniger als Ausländer.
Doch auch hier gibt es das nächste kleine Problem: Wie die meisten afrikanischen Staaten hatte auch Uganda seinen Fokus größtenteils auf ausländische Touristen gelegt. Regionale Märkte wurden teils sehr vernachlässigt. Und so fehlen wichtige Kennzahlen und Informationen. Hier gibt es für die staatliche Tourismusbehörde, Uganda Tourism Board (UTB) sicher noch einiges zu tun. Doch auch wenn dies nun kein Trost ist und nicht wirklich die Situation im Tourismusbereich kurzfristig ändert: Den meisten anderen afrikanischen Staaten, allenfalls mit Ausnahme von Südafrika und möglicherweise Ägypten, geht es genau so.
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